Action und Abenteuer in der Natur – aber bitte mit möglichst geringem Risiko: Wer in den Bergen, am Meer oder auf dem See aktiv ist, möchte dies möglichst unfallfrei genießen können. Sogenannte persön­liche Schutzausrüstung – ­beispielsweise Kletterhelme oder Protektoren – leistet hier wertvolle Hilfe. TÜV SÜD prüft viele davon in seinen Laboren und ermöglicht so einen sicheren Freizeitspaß.

Ein sonniger Frühjahrsnachmittag in den Allgäuer Alpen: In einem beliebten Skigebiet hat sich abseits der ­Pisten ein Schneebrett gelöst. Mehrere hundert Tonnen Schnee rutschen den Hang hinunter – mittendrin zwei Skifahrer. Ein Horrorszenario für jeden Wintersportler. Aber eines, für das man sich wappnen kann. Zum Beispiel mit einem funktionierenden Lawinenairbag auf dem Rücken. Dafür wälzt sich Volker Kron von TÜV SÜD nun schon stundenlang mit Airbag-Rucksäcken verschiedener Hersteller im Schnee. Verstopfen die Ventile oder löst der Airbag auch in Extremsituationen zuverlässig aus und erreicht das erforderliche Volumen? Im Ernstfall sind dies Fragen, die über Leben und Tod entscheiden können. Denn ­Lawinen funktionieren nach dem „Cornflakes-­in-Milch“-Prinzip: Die großen Teile bleiben oben.

Nicht nur bei der Prüfung von Lawinenairbags auf die A Sekunde genau: Volker Kron, Product Specialist bei TÜV SÜD.

Europäische Norm entwickelt

Schnee ist nicht gleich Schnee: Temperatur, Alter und Umgebungsbedingungen machen jede Schneedecke einmalig. Aus diesem Grund lassen sich viele Tests zwar im Labor simulieren – für zuverlässige Ergebnisse müssen die Prüfer aber immer wieder auch ins Gelände. Der Aufwand, den Volker Kron für die Sicherheit der Wintersportler treibt, lohnt sich: Erst vor rund einem Jahr trat die europäische Norm DIN EN 16716 für Lawinenairbags in Kraft – maßgeblich entwickelt und vorangetrieben von Volker Kron und seinen Kollegen von TÜV SÜD. Jeder dieser potenziellen Lebensretter, der in Europa verkauft wird, muss diese Norm seither erfüllen. Allein berechtigter Prüfer für die erforderliche Kennzeichnung ist TÜV SÜD.

Die Zertifizierung von Lawinenairbags ist aber nur ein winziger Ausschnitt aus dem Prüfspektrum von TÜV SÜD. Die Spannweite reicht von weiteren Sicherheitsprodukten im Sportbereich, zum Beispiel Fahrradhelmen, Skibindungen oder Anseil­gurten, über alle Arten von Konsumartikeln und Spielzeugen bis zu Medizinprodukten. Für Volker Kron steht die nächste Herausforderung dabei bereits vor der Tür: Ende April 2018 tritt eine neue EU-Verordnung für persönliche Schutzausrüstung in Kraft.

Volker Kron im Video: Vom Lawinenairbag zum Klettergurt – Sicherheit entscheidet

Am besten direkt vor Ort

Rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der TÜV SÜD-Division Product Service, die Mehrheit davon in China. Denn die meisten Konsumprodukte – vom Mikrowellen­gerät über Kleidungsstücke und Schuhe bis zum Kinder­wagen – werden direkt dort auf Sicherheit geprüft, wo sie produziert werden. Dazu unterhält TÜV SÜD ein weltweites Netzwerk an ­Laboren. Getestet wird in der Regel nach internationalen Normen, beim Export der Waren nach Europa sind dies meist EU-Verordnungen und -Richtlinien. Liegen solche für einzelne Produktgruppen nicht vor, zum Beispiel weil diese erst seit kurzer Zeit auf dem Markt sind, ent­wickeln die Experten auf Basis bestehender Standards auch eigene Prüf­szenarien.

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