Risiken minimieren und Kosten sparen
RBI – Risikobasierte Inspektion: Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich eine innovative Lösung, mit der sich hochkomplexe Industrieanlagen sowohl sicher als auch kosteneffizient betreiben lassen. Florian Dinauer und seine Kollege Fabian Ringelmann setzen sie aktuell beim Großvorhaben „Project One“ im belgischen Antwerpen um.
Die Dimensionen sind überwältigend: Auf einer riesigen Fläche im Antwerpener Hafen wächst eine Anlage der Superlative. Ein scheinbares Gewirr aus Rohrleitungen und Tanks, dessen Mittelpunkt ein mehr als 100 Meter hoher Ethan-Tank bildet. Bis zur geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2026 entsteht hier der größte und zugleich nachhaltigste Ethan-Cracker Europas.

Am gewünschten Endergebnis, dem detaillierten Inspektionsprüfplan, haben neben dem Team in München auch viele internationale TÜV SÜD-Kolleginnen und -Kollegen mitgearbeitet.
Die hochmoderne Anlage wird Ethylen produzieren, eine der weltweit am häufigsten verwendeten Grundchemikalien und ein wesentlicher Baustein für eine Vielzahl von Kunststoffprodukten. Die Nachhaltigkeit des Crackers beruht dabei nicht nur auf neuester Technologie und maximaler Energieeffizienz, sondern auch auf einem besonderen Inspektionskonzept: RBI.
Das Besondere an „Project One“: Diese risikobasierte Inspektionsplanung, bei der alle Einzelkomponenten der riesigen Anlage in Risikoklassen eingeteilt werden, wird parallel zum Bau entwickelt. Die Idee: Bereits bei der Inbetriebnahme – und nicht wie üblich erst beim Start der ersten Inspektion – liegt ein transparenter und durchgängiger Inspektionsprüfplan für die kommenden Jahre vor. Seine Unterteilung in kritische und eher unkritische Komponenten mit unterschiedlichen Prüfzyklen erhöht die Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit der Anlage. Gleichzeitig lässt sich so der Betrieb des Crackers über die geplante Lebensdauer hinaus verlängern: Vorausdenken in seiner besten Form. Wie das funktioniert, erläutern Florian Dinauer und Fabian Ringelmann im Video.
»Damit man eine Anlage wie Project One erfolgreich und nachhaltig betreiben kann, muss die Wartung entsprechend durchdacht sein. Und da kommt TÜV SÜD ins Spiel.«
Florian Dinauer
RBI-Ingenieur und Projektleiter, Business Unit Energy & Systems