Jeder Rohrkilometer zählt
Europa macht sich fit für Wasserstoff. Das Versorgungsnetz wächst, aber bis es steht, ist es noch ein weiter Weg. Andreas Hinze, Abteilungsleiter Anlagensicherheit bei TÜV SÜD, und sein Kollege René Siemermann, Sachverständiger, sind bundesweit auf Baustellen unterwegs, damit heutige Gaspipelines in Zukunft auch Wasserstoff transportieren können.
Mit der Druckprüfung lässt sich die Festigkeit und Dichtheit jedes Pipeline-Abschnitts nachweisen.
Die Identifikation mit der Arbeit fällt den beiden TÜV SÜD-Mitarbeitern leicht, da sie sich auch privat um eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bemühen.
Wasserstoff rückt als Energieträger der Zukunft immer mehr in den Fokus. Bis zu 20 Millionen Tonnen sollen nach den Vorstellungen der EU bereits 2030 durch Europa transportiert werden – Tendenz steigend. Dafür wollen die europäischen Gasnetzbetreiber bis 2040 rund 53.000 Kilometer Pipeline zur Verfügung stellen: das European Hydrogen Backbone.
„Bei der Interpretation der digital erfassten Pipelinedaten spielen Erfahrung und Routine die entscheidende Rolle.“
Andreas Hinze
Abteilungsleiter Anlagensicherheit
TÜV SÜD
Mindestens 80 Milliarden Euro will die Europäische Union in den kommenden Jahren in den Ausbau des Pipelinenetzes stecken: Zahlreiche neue Strecken sollen gebaut werden. Die Pläne sehen aber auch vor, bestehende Erdgasleitungen umzunutzen. Die Herausforderung: Wasserstoff verhält sich anders als Erdgas, und deshalb müssen die Leitungssysteme erst ertüchtigt werden. Für die Sicherheit der Anlagen sorgen unter anderem Andreas Hinze und René Siemermann mit ihren Prüfungen. Unterstützt von fortschrittlichen Sensorsystemen wie dem intelligenten Molch, einem Inspektionsgerät für das Pipeline-Innere, checken sie jeden Meter der Rohrleitungen auf die künftige Wasserstofftauglichkeit. Erfahrung und Routine sind dabei Faktoren von unschätzbarem Wert. Wie bei der entscheidenden Druckprüfung, zu sehen in unserem Video.