One Challenge Logo
Der Vorstand von links nach rechts:
Axel Stepken, Matthias J. Rapp & Ishan Palit
Vorwort des Vorstands

Liebe Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und -partner, Interessierte an TÜV SÜD,

„One Challenge“, so lautet das Motto dieses Geschäftsberichts. Wir haben diesen Titel mit Bedacht gewählt: Denn das Jahr 2021 war eine echte Herausforderung – für die Gesellschaft, für jede und jeden von uns, für TÜV SÜD. Globale Themen wie die Bewältigung der Covid-19- Pandemie, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und der Zusammenhalt unserer Gesellschaft bewegen die Menschen. Wir haben die Herausforderung angenommen. Mit Optimismus, Mut und der nötigen Umsicht wollen wir unseren Teil dazu beitragen, gemeinsam Lösungen für diese Zukunftsthemen zu entwickeln.

Ein Beispiel ist unser Engagement für mehr Nachhaltigkeit. TÜV SÜD will das nachhaltigste Unternehmen seiner Branche werden und der unabhängige Experte sein, der bei Nachhaltigkeits-Fragestellungen an erster Stelle steht. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir uns viel vorgenommen: Unsere überarbeitete Strategie 2025+ legt den Fokus noch stärker als bisher auf Nachhaltigkeitsthemen. Dazu nur einige wenige Beispiele: Unser VeriX-Portfolio, mit dem wir klimafreundliche Produktionsprozesse (beispielsweise in der Stahlerzeugung oder in der chemischen Industrie) validieren und verifizieren, unterstützt unsere Kunden dabei, nachhal- tiger zu werden. Unsere Services rund um die Kreislaufwirtschaft betrachten den gesamten Lebenszyklus von Konsumgütern oder Textilien und helfen unseren Kunden dabei, ihre Produkte langlebiger, recyclingfähiger und damit umweltverträglicher zu machen. Und mit unseren Prüfungen und Zertifizierungen von Batterien für E-Fahrzeuge sind wir daran beteiligt, der emissionsfreien Mobilität der Zukunft zum Durchbruch zu verhelfen.

Aber wir wollen nicht nur unseren dabei Kunden helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen – wir haben uns auch selbst ambitionierte Ziele gesteckt: In allen Bereichen unseres Unternehmens laufen Initiativen, um TÜV SÜD nachhaltiger zu machen. Nachhaltigkeit bedeutet dabei nicht nur, die ökologischen Aspekte unseres Handelns im Blick zu haben. Wir bei TÜV SÜD betrachten das Thema als ganzheitliche Aufgabe:

  • Vertrauen ist das Grundkapital von TÜV SÜD – und Unabhängigkeit, Integrität und Legalität sind die Basis unserer täglichen Arbeit. Unser Compliance-System und unser Code of Ethics sind fest in den Alltag unserer Mitarbeitenden integriert. Zentrale Elemente sind obligatorische Compliance-Schulungen für alle Mitarbeitenden, ein definierter Prozess von „Compliance Moments“, mit denen wir immer wieder an die Bedeutung des Themas erinnern, sowie unsere Whistleblower-Plattform TÜV SÜD Trust Channel.
  • Vielfalt, Offenheit und Toleranz sind Grundprinzipien der Arbeit bei TÜV SÜD. Wir pflegen ein Arbeitsumfeld, das frei von Vorurteilen ist. Alle Menschen sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Wir dulden keine Form von Rassismus oder Ausgrenzung. Mit einer ganzen Reihe von Kommunikations- kampagnen, mit Netzwerken, in denen sich unsere Mitarbeitenden organisieren können, und unserer Beteiligung an internationalen Initiativen für Diversität und Chancengleichheit haben wir dies auch organisatorisch verankert.
  • Der Schutz unserer Lebensgrundlagen ist für uns essenziell: Daher haben wir uns das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 klimaneutral zu werden. Im Jahr 2021 sind wir unserem Vorhaben, unsere klimarelevanten Emissionen erstmals weltweit zu erfassen, ein gutes Stück nähergekommen. Gleichzeitig sind zahlreiche Maßnahmen angelaufen, um Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, um unsere Gebäude und Prüfstellen energieeffizienter zu machen und bei Dienstreisen emissionsärmer unterwegs zu sein. Bereits heute setzen wir in Deutschland beispielsweise fast flächendeckend auf Ökostrom und nutzen zunehmend Hybrid- und E-Fahrzeuge in unserer Flotte.
  • Gleichzeitig treiben wir die Digitalisierung von TÜV SÜD weiter voran. Denn auch dies bedeutet Klimaschutz: wenn beispielsweise durch das kontinuierliche Monitoring von Anlagen oder durch „Remote“-Prüfungen nicht notwendige Reisen vermieden oder durch energetische Sanierung und smarte Anlagensteuerungen unsere Gebäude effizienter als bisher betrieben werden können.
  • Auch die Bewältigung der Covid-19-Pandemie ist für uns ein Beitrag zur Nachhaltigkeit: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher durch diese schwierige Zeit zu bringen war und ist uns besonders wichtig. Darum hat die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, aber auch der Schutz unserer Kundinnen und Kunden, von Anfang an unser Handeln bestimmt. Im Jahr 2021 haben wir unser umfassendes Sicherheits- und Hygienekonzept weiter ausgebaut, auf freiwilliger Basis vielerorts Testmöglichkeiten für Mitarbeitende angeboten, die über die staatlichen Anforderungen hinausgingen, und mit betrieblichen Impfkampagnen daran mitgewirkt, die Pandemie einzudämmen.

Nachhaltig ist auch unsere Geschäftsentwicklung. Dazu gehört, die Zukunft des Unternehmens im Blick zu haben: So haben wir im vergangenen Jahr rund 106 Millionen Euro in TÜV SÜD investiert, zum Beispiel in unsere neuen Batterielabore in Auburn Hills in den USA und in Panyu in China. In Deutschland laufen umfangreiche Um- und Neubauten an unserer Firmenzentrale in München, wo wir im vergangenen Jahr unter anderem mit der Errichtung eines besonders energieeffizienten neuen Bürogebäudes mit bis zu 600 Arbeitsplätzen begonnen haben.

Bei all diesen Maßnahmen hilft uns unser stabiles und zukunftsgerichtetes Geschäftsmodell: Mit einem Umsatz von fast 2,7 Milliarden Euro und einem EBIT von 225 Millionen Euro war 2021 ein sehr gutes Jahr. Wir konnten trotz der nach wie vor spürbaren Auswirkungen der Pandemie über dem Vorkrisenjahr 2019 abschließen. Unser Dank gilt allen Mitarbeitenden und Führungskräften von TÜV SÜD, die diesen Erfolg ermöglicht haben.

Keine Frage: Die Herausforderungen, die vor uns liegen, sind groß. Vor wenigen Wochen wurde Europa wieder zum Kriegsschauplatz, Millionen Menschen sind seither auf der Flucht. Die humanitäre Katastrophe in Mittel-Ost-Europa, die dramatischen Folgen des Klimawandels und die Bekämpfung der Pandemie verlangen unsere volle Aufmerksamkeit. Aber gemeinsam können wir viel erreichen. Das bedeutet für uns „One Challenge“. Wir stehen bereit, um unseren Teil beizutragen.

München, den 30. März 2022
Der Vorstand der TÜV SÜD AG

Prof. Dr.-Ing. Axel Stepken
Vorsitzender des Vorstands

Ishan Palit
Mitglied des Vorstands

Prof. Dr. Matthias J. Rapp
Mitglied des Vorstands

Zurück