Die Digitalisierung verändert das Leben von uns allen. Leider steht Sicherheit im Cyberraum nicht immer im Fokus. Eine Initiative will dies ändern.

JEDER SPRICHT MIT JEDEM

So ganz genau weiß es niemand. Fest steht jedoch: Die Anzahl der über IT vernetzten Geräte nimmt zu – das Marktforschungsunternehmen Gartner spricht von 25 Milliarden im kommenden Jahr. Industrie, Verkehr, Handel und nicht zuletzt die private Umgebung der Menschen werden „smart“. Neben ganz neuen Möglichkeiten steigen aber auch die Bedrohungen in einer digitalisierten Welt. Eine Befürchtung: Die Hackerangriffe der vergangenen Jahre, bei denen beispielsweise in Deutschland Krankenhäuser und ganze Unternehmen lahmgelegt wurden und den Angreifern jede Menge Daten in die Hände fielen, könnten erst der Anfang sein.

DIE SICHERHEITSEXPERTEN

TÜV SÜD und Sicherheit: Das gehört untrennbar zusammen – gerade auch im digitalen Umfeld. Hier baut der Konzern seit Jahren gezielt Kompetenzen auf. Zum Beispiel mit einer eigenen Cybersecurity-Einheit, die mittlerweile fast 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, Asien und den USA umfasst.

AUFGEPASST!

Die Digitalisierung ist der zentrale Innovationstreiber – heute und in Zukunft. Aber: „Jede Innovation bringt Risiken mit sich, die es zu kontrollieren gilt“, sagt TÜV SÜD-Vorstandsvorsitzender Prof. Axel Stepken. „Die Sicherheit im digitalen Zeitalter zu gewährleisten, ist daher ein ganz zentraler Aspekt der Digitalisierung. Ohne Sicherheit rund um IT-Systeme und -Anwendungen wird das Vertrauen in digitale Prozesse und Technologien dauerhaft nicht zu halten sein.“

GEMEINSAM ETWAS BEWEGEN

Zunehmende Vernetzung ist das Thema – und nur vernetzt kann man etwas bewegen. Das ist das Credo der „Charter of Trust“. Die Initiative setzt darauf, die Öffentlichkeit und hochkarätige Entscheider für das Thema zu sensibilisieren. Denn in vielen Regierungen, Behörden und Unternehmen werden vor allem die Chancen der Digitalisierung gesehen – und Cybersecurity nicht immer ernst genug genommen. Dabei hängen beide Aspekte untrennbar zusammen. „Um mit der rasanten technologischen Entwicklung und den Bedrohungen durch kriminelle Elemente Schritt zu halten, müssen Unternehmen und Regierungen an einem Strang ziehen und gezielt handeln“, heißt es im Vorwort der gemeinsamen Erklärung.

STARKE PARTNER

Siemens machte den Anfang: Gemeinsam mit acht Partnern aus der Industrie rief der Technologiekonzern Anfang 2018 eine Initiative ins Leben, um weltweit verbindliche Regeln und Standards für mehr Sicherheit im IT-Bereich zu etablieren. TÜV SÜD ist seit Sommer 2018 Mitglied dieser „Charter of Trust“, die aktuell 16 Mitglieder umfasst. Neben zahlreichen global agierenden Unternehmen aus Europa, Nordamerika und künftig Asien sind auch das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das spanische Centro Criptológico Nacional sowie die Technische Universität Graz in Österreich mit dabei.

NACHAHMUNG ERWÜNSCHT

Mit gutem Beispiel vorangehen – und dadurch andere zum Mitmachen bewegen. Darauf setzen die Mitglieder der „Charter of Trust“. Gemeinsam haben sie sich auf zehn Prinzipien für mehr Cyber- und IT-Sicherheit geeinigt. Punkt 10 dabei: Gemeinsame Initiativen mit allen relevanten Akteuren müssen vorangetrieben werden, um die genannten Prinzipien in den verschiedenen Bereichen der digitalen Welt unverzüglich umzusetzen.